Der blaue Himmel der Freiheit
Im Land von Hummern und Holzhäusern: Mit dem Auto durch Neuengland |
Die Ostküste der USA ist für Autofahrer ein lohnendes Ziel. Wo man sich im
Westen an den Distanzen erschöpft und am liebsten das Lenkrad festbinden und
auf dem Rücksitz schlafen würde, während man die 500 Kilometer zwischen zwei
benachbarten Städten zurücklegt, geht es hier zügig voran. Seit der Abfahrt in
New York hat man doch Staaten gesehen: New Jersey, Connecticut, Rhode
Island, Massachusetts – und der Tag ist noch nicht um.
In Connecticut machte der Ortsname „Mystic“ eine Pause erforderlich. Nicht
nur wegen seines verführerischen Klangs. Auch wegen Hollywood. „Mystic Pizza“
hieß der hier gedrehte Film mit der jungen Julia Roberts, in Deutschland
war er schlichter als „Pizza, Pizza“ zu sehen. Die Geschichte um drei
Hummerfischertöchter, die als Kellnerinnen in der Dorf-Pizzeria arbeiten und einigenÄrger mit Männern zu meistern haben, spielt im blitzsauberen und gar nicht
mysteriösen Dorf Mystic. Julia ist weg, doch die Kulisse stimmt noch: Mystic
Seaport, ein nachgebauter historischer Hafen mit mehr als 40 Gebäuden und
zahlreichen Schiffen - insgesamt das größte Meeresmuseum der Welt - sowie die
tatsächlich existierende Pizzeria „Mystic Pizza“ sind noch da.
Es folgt der Miniatur-Staat Rhode Island, wo die Stadt Providence vom
Highway I-95 lockt – der Name „Vorsehung“ weckt doch Erwartungen. Providence
erweist sich indessen als ebenso schmuck wie übersichtlich. Wie ein Geschenk
Gottes kommt einem dieser Flecken Erde wohl vor allem vor, wenn man - wie der
Stadtgründer - gerade nach einer unerfreulichen Auseinandersetzung über religiöse
Themen aus der Kolonie in Massachusetts verbannt wurde. Das war 1636, und
seitdem ist Religionsfreiheit hier Pflicht...
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