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Die Unendlichkeit von Zeit und Raum
Australiens Herz schlägt in der Mitte: Die Wiege des Kontinents liegt im Outback, wo außer grandioser Natur einige der ältesten Fossilien der Welt zu sehen sind

Zum Degustationsmenü mit Weinprobe haben sich im „Red Earth Hotel“ elf Männer und zwei Frauen eingefunden. Wie bei einer Hochzeit sitzen sie an U-förmig angeordneten Tischreihen. Die Stimmung ist gelöst; zwischen den Weinen trinkt man Bier aus Flaschen. Nach dem zweiten Gang - Riff-Kabeljau von der 1000 Kilometer entfernten Küste in Buttersoße und wilder Zitrone - häufen sich in den Erläuterungen des Küchenchefs die adverbialen „fuckings“. Neben den kulinarischen Möglichkeiten seiner Heimat demonstriert er auch die raue Heiterkeit des landestypischen Humors: Auf die Bitte, lauter zu sprechen, rät er, die Hörgeräte aufzudrehen. Es ist Freitag abend in Mount Isa.

1000 Minenarbeiter werden hier jeden Tag ein- und ausgeflogen – Kosten spielen in einer der profitabelsten Minen des Landes, wenn nicht der Welt, eine sekundäre Rolle. Sowieso verfügt jede Abbaustelle im Hinterland außer über stark heruntergekühlte Häuser wie selbstverständlich über die eigene Rollbahn. In Mount Isa, mit 23.000 Einwohnern quasi eine Metropole im Outback des nordöstlichen Australiens, gibt es zudem Hotels, Restaurants, Geschäfte, ein Paläontologisches Museum und ein Stadion, in dem sich zum alljährlichen Rodeo im August 26.000 Menschen versammeln. Es gibt eine „School of the Air“, die per Funk und Post Kinder unterrichtet, die auf entlegenen Rinderfarmen leben, und ein Hauptquartier der „Flying Doctors“, die von hier aus ärztliche Hilfe in den Busch bringen. Die Fläche der Stadt ist größer als die der Schweiz. Nur an einem herrscht Mangel: Frauen...


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