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Im Dorf Angkor Ban


Schulkinder in Chiro


Königspalast in Phnom Penh

Fotos: Stefanie Bisping



Das Krokodil, die Prinzessin und der Fluss
Wer mit dem Flussschiff "The Jahan" auf Wasserwegen durch Kambodscha reist, erlebt ein Land mit schwerem Schicksal, aber von eindrücklicher Schönheit

Regen prasselt vom Himmel. Von Palmen, Bananenpflanzen und Bambusdächern rinnen Sturzbäche. Kinder toben barfuß im Schlamm. Unter einem Dach drängen sich die Besucher aus dem Westen und versuchen den Regenböen auszuweichen. Eine junge Australierin erzählt von der "Organization for Basic Training", einem Projekt, bei dem 180 Kinder und Jugendliche im Dorf Chiro in Englisch, gastgewerblichem Wissen und traditioneller Musik unterrichtet werden. So sollen sie jenseits der Landwirtschaft ein Auskommen finden, vorzugsweise in der Tourismusindustrie.

Keine Mauern versperren den Blick der Fremden in die Klassenzimmer unter den Stelzenhäusern, in denen Holzpulte auf Lehmboden stehen und Kinder im Chor englische Vokabeln sprechen. Dann spielen ein paar Mädchen und Jungen ein Lied, andere reichen den Gästen Spieße mit gerösteten Süßkartoffeln. Mit großen Augen schauen auch die Kinder zu, die vorhin noch Fußball gespielt haben. Die Besucher essen aus Höflichkeit. Die Kinder haben Hunger. Und so illustriert der erste Landgang gleich die Schwierigkeiten, die mit Entwicklungsarbeit einhergehen – und mit dem durch den Tourismus beförderten Aufeinandertreffen von Arm und Reich.

Chiro ist sechs Kilometer von Kampong Cham entfernt, der am anderen Ufer des Mekong gelegenen drittgrößten Stadt Kambodschas. Hier hat die "Jahan" festgemacht: 70 Meter lang, knapp 13 Meter breit, ausgestattet mit Spa, Fitnessraum und einem Pool auf dem Aussichtsdeck. Das Leben auf dem Schiff, auf das die am Morgen aus Siem Reap angereisten Passagiere – viele Australier, eine Kanadierin mit ihrem Sohn, eine Handvoll Deutsche – nun zurückkehren, könnte sich von dem in Chiro krasser kaum unterscheiden...


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