Der Gesang
der Mücken
Wein und Verdi, köstlicher Schinken und würziger
Parmesan sind die Begleiter auf der Reise durch die
Po-Auen. Wer zumindest Teilstrecken auf dem Radweg „Destra
Po“ zurücklegt, wahrt auch körperlich
die Form |
Schnurgerade erstreckt sich die Landstraße bis zum
Horizont. Im Graben quaken Frösche, Reiher spazieren
durch die Felder. Ab und zu kommt ein Auto vorbei, gelegentlich
ein Radfahrer entgegen. Die Sonne steht tief, die Hitze des
Tages löst sich auf. Die Landschaft ist so unspektakulär
wie idyllisch: Schlanke Pappeln säumen die Straßen,
hier und da ist ein Gehöft mit rotem Ziegeldach zwischen
die Felder getupft. Menschliche Ansiedelungen sind höchstens
Kleinstädte, eher aber Dörfer. Unmittelbar leuchtet
ein, weshalb die Po-Ebene das meistberadelte Gebiet Italiens
sein soll. Das Land ist flach. Aber man macht hier auch Entdeckungen,
die bei schnellerem Tempo womöglich am Wegrand verborgen
blieben.
Eine heißt Culatello: Hauchdünner Schinken, wunderbar
duftend und so zart, dass er im Mund zu schmelzen scheint.
Massimo Spigaroli stellt ihn auf seinem Gutshof Antica Corte
Pallavicina im Sprengel Polesine Parmense in der Nähe
von Busseto nach alter Tradition her. Dieser Schinken ist
mit nichts zu vergleichen. Auch wenn die Menschen in Parma
das nicht gerne hören. Der Koch und Bio-Bauer Spigaroli
ist einer von nur 20 Herstellern, die Culatello nach strengen
Vorgaben – von der Diät der Schweine bis hin zu
den Fenstern im Lagerkeller, von denen die dem Po zugewandten
stets offen sein müssen, damit der hereinziehende Flussnebel
das Aroma präge - innerhalb eines genau festgelegten
Gebiets in der Po-Ebene herstellen...
zurück