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Klinik unter Palmen
Ohne Bier und ohne Klimaanlage: Eine klassische Ayurveda-Kur in Sri Lanka

Eigentlich müsste man nur ein Stück die Küste hinabfahren, links die Insel und rechts das Meer. Nach einer guten Stunde vielleicht wäre man dann im Hotel an der Südspitze angelangt. Doch die Insel heißt Sri Lanka, Indien ist nahe, und so muss sich das Auto vom Flughafen durch einen zähen Strom von Tuk-Tuks, klapprigen Lieferwagen, suizidalen Mofafahrern und streunenden Hunden arbeiten. Mehr als drei Stunden dauert das. Über das Barberyn Beach Hotel in Weligama hat sich längst die Nacht gesenkt, doch im Restaurant hat man den späten Gästen noch einen Tisch gedeckt. „Möchten Sie Kräuter- oder Schwarzen Tee?“ singt freundlich der Kellner. Am liebsten ein Bier, sagen die Neuankömmlinge. Erstaunt blicken die Augen des Kellners ob dieser eigentümlichen Anfrage. Nein, erwidert er, das gebe es hier nicht.

Das Barberyn Beach Resort ist ein Kurhotel ohne Kompromisse. Nicht eines jener Häuser, in denen eine Bar für Begleiter und für Undisziplinierte bereit steht, für Unterbrechungen und letzte Abende, wo Steaks gegrillt und Gin Tonics vernichtet werden. Das strenge Barberyn Beach Resort weiß seine Gäste vor solchen Ausschweifungen zu schützen. Also: Keine Bar. Auch keine Minibar mit kalter Cola. Und keine Klimaanlage im Zimmer, die Hitze und Insekten auf Distanz hält.

Termin bei der Ayurveda-Ärztin Dr. Pushpa. Mit ihrer Dosha-Analyse beginnt jede Kur, auch wenn der Gast kein konkretes Krankheitsbild mitbringt, sondern sich nur ein wenig erschöpft fühlt. Ziel ist es, die drei Doshas Vatha, Pitha und Kapha, die in etwa den Elementen Erde, Wasser und Feuer entsprechen, ins Gleichgewicht zu bringen. Ihre detaillierte Befragung ergibt: Mein Dosha ist Pitha. Keine Ananas, keine Tomaten, rät sie. Außerdem Verzicht auf Alkohol und Soft-Drinks. Gut. Ansonsten ayurvedische Massagen, Packungen im Kräutergarten, Akupunktur jeden Morgen. Viel heißes Wasser. In einer Woche seien keine Wunder zu erwarten, sagt sie. Aber mit entsprechender Lebensweise daheim – keine Schokolade, keine Tiefkühlkost, nicht nachts arbeiten - sollte einiges zu richten sein...


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